Ein kleiner Trauer-Knigge

Viele Menschen sind sich unsicher beim Umgang mit Angehörigen eines Verstorbenen, bei einer Trauerfeier oder wenn sie einem Trauerzug begegnen. 

Dieser kleine Trauer-Knigge soll Ihnen dazu einige Ratschläge geben.

Kondolieren und sein Mitgefühl ausdrücken

Wenn Sie vom Tod eines Menschen erfahren haben, ist der Wunsch den direkten Angehörigen zu kondolieren oft sehr groß.

Telefonisch sein Mitgefühl auszudrücken steht nur den engeren Familienmitgliedern zu.

Bei einem Kondolenzbesuch sollte man sich erkundigen, ob dieser gewünscht wird oder eher nicht. Besuche vor der Trauerfeier sollten nur enge Freunde anbieten. Bei Nachbarn und Mitbewohnern ist ebenfalls ein früher, kurzer Besuch in angemessener Kleidung angebracht.

Sollte die eigene Situation oder die des Trauerhauses gegen einen Besuch sprechen, ist ein längerer Brief in Verbindung mit einem Blumenstrauß sicher angemessen. In dem Brief kann ein später Besuch angekündigt werden.

Der Kondolenzbrief

Wenn Sie eine Todesanzeige bekommen, oder wenn Sie Ihr Mitgefühl den Angehörigen ausdrücken möchten, schreiben Sie Ihren Kodolenzbrief auf gutem weißem Papier oder einer passenden Karte handschriftlich und nach Möglichkeit mit Tinte. Trauerpapier mit schwarzem Rand ist den Hinterbliebenen vorbehalten.

Bei der Formulierung versuchen Sie Ihre Gefühle und Ihr Mitgefühl mit eigenen ehrlichen Worten zum Ausdruck zu bringen.

Die passende Kleidung

Zu einer Trauerfeier wird festliche dunkle Kleidung getragen. Es muss kein schwarz sein, aber gedeckte Farben sind angebracht.

Jeans, T-Shirts, Baseballmützen und Turnschuhe sind hier fehl am Platze.

Bei der Trauerfeier

Zu einer Trauerfeier sollte man rechtzeitig erscheinen. Bringt man einen Kranz oder ein Gesteck mit, sollte man 45 bis 60 Minuten vor Beginn der Trauerfeier an der Friedhofkapelle sein, damit der Bestatter noch Zeit hat, die Blumen mit in die Dekoration einzubauen.

Denken Sie daran Ihr Handy rechtzeitig auszuschalten.

Zigaretten und Kaugummi befinden sich höchstens in ihrer Tasche.

Sollte man der Familie auf dem Weg zur Kapelle begegnen, ist es möglich sie zu begrüßen und zu kondolieren.

Man trägt sich in Ruhe in die am Eingang ausgelegte Kondolenzliste ein. Sie soll der Familie bei der späteren Danksagung als Anwesenheitsliste dienen.

Beim Betreten der Kapelle wird die Kopfbedeckung abgenommen.

Man tritt vor den Sarg oder die Urne, hält kurz inne, grüßt mit einer leichten Verbeugung und setzt sich dann in die Sitzreihen.

Auch wenn leise Musik im Hintergrund gespielt wird, sollten Gespräche mit Sitznachbarn vermieden werden, um das letzte Zusammensein mit dem Verstorbenen nicht zu stören.

Auf dem Weg zum Grab

Wenn zum Ende der Trauerfeier der Sarg oder die Urne aus der Kapelle getragen wird, erhebt sich jeder von seinem Platz und folgt dem Trauerzug schweigend bis zum Grab.

Möchte man sich am offenen Grab vom Verstorbenen verabschieden, geht zuerst die Familie und dann die Freunde, die Bekannten und Nachbarn an das Grab.

Am offenen Grab nehmen Herren ihre Kopfbedeckung ab, man verweilt einen kurzen Augenblick vor dem Grab, um dann Blumen, Blütenblätter oder Sand nachzuwerfen.

Ist es der Wunsch von der Familie, dass am Grab von Beileidsbezeigungen Abstand genommen werden soll, so ist dies zu respektieren. Bei der Kaffeetafel oder einem späteren Besuch kann dies nachgeholt werden.

Allgemein

Begegnet man einem Trauerzug, so unterbricht man sein Tun und bleibt still stehen, bis der Verstorbene und die nächsten Angehörigen an einem vorbei gezogen sind.

Arbeiten werden in Hör- und Sichtweite einer Beisetzung unterbrochen.

Nach der Trauerfeier (Trauerkaffee / Leichenschmaus)

Die Teilnahme an dem Trauerkaffee erfolgt heutzutage meist nach einer Einladung. Entweder persönlich, über eine Trauerkarte oder manchmal auch über eine allgemeine Einladung in der Traueranzeige in der Zeitung.

Das gemeinsame Zusammenkommen nach der Trauerfeier und Beisetzung soll im Gedenken an den Toten stattfinden und einen zwanglosen Rahmen bieten. Der Brauch beruht darauf, dass die Angehörigen nicht sofort allein gelassen werden sollen. 

Bei einem kleinem Imbiss können Geschichten, Erlebnisse und Anekdoten erzählt werden, die von Erinnerung an positive und auch lustige Momente mit der bzw. dem Verstorbenen handeln. Die dabei oft entstehende Heiterkeit kann helfen, bei den Trauernden Emotionen abzubauen um so wieder positivere Gedanken fassen zu können. Ein solches Zusammentreffen kann daher helfen, einen kleinen Abschluß zu erlangen und einen gewissen Abstand von dem traurigen Anlass zu gewinnen, um nun wieder in eine gewisse Normalität zu kommen.

Oft wird auch der ein oder andere Schnaps angeboten. Achten Sie bitte darauf, dass zuviel Alkohol keinen guten Eindruck hinterlässt und bei einem Taruerkaffe nicht willkommen ist.